Exchange Online PST Import

In diesem Beitrag möchte ich euch zeigen, wie der Exchange Online PST Import funktioniert. Mit dieser Funktionalität ist es möglich, PST-Dateien in die Postfächer von Exchange Online zu importieren.

Ganz wichtig ist dabei zu beachten, dass sich die Benutzer mindestens einmal per OWA an Ihrem E-Mail Postfach angemeldet haben. Insbesondere bei Migration ist dieser Punkt wichtig, weil dies dort normalerweise nicht der Fall ist.

Im ersten Schritt werden die Regionaleinstellungen des Postfaches geprüft, in der der Exchange Online PST Import erfolgen soll. Dies geschieht über die Powershell. Eine Anleitung wie man sich mit Exchange Online per Powershell verbindet, findet man im Technet. In unserem Beispiel möchten wir gerne die Anzeige in Deutsch haben (PST-Datei ist in der Sprache Deutsch). Die Prüfung der aktuellen Regionaleinstellungen erfolgt über das Cmdlet Get-MailboxRegionalConfiguration:

Exchange Online PST Import

Sollten die oben angezeigten Informationen nicht übereinstimmen, kann man diese mit dem Cmdlet Set-MailboxRegionalConfiguration korrigieren:

Set-MailboxRegionalConfiguration -id m -Language {de-DE} -LocalizeDefaultFolderName:$true -DateFormat "dd.MM.yyyy"

Der Parameter LocalizeDefaultFolderName gibt dabei an, dass die standardmäßigen Ordner (Posteingang, Postausgang, …) lokalisiert angezeigt werden sollen.

Es ist unabdingbar, dass die Regionaleinstellungen mit der Sprache der PST-Datei übereinstimmen. Ansonsten sind die standardmäßigen Ordner doppelt vorhanden (z.B. „Posteingang“ und „Inbox“) und die Lokalisierung funktioniert nicht mehr.

Danach können wir mit dem eigentlichen Exchange Online PST Import beginnen. Voraussetzung dafür ist, dass der Benutzer, mit dem wir den Import starten, auch über die Berechtigung Mailbox Import Export verfügt. Diese kann ggf. über die Exchange Online Administrationsoberfläche (Berechtigungen -> Administratorenrollen) noch vergeben werden.

Den Importauftrag erstellt man dann über die URL https://protection.office.com. Dort findet man unter dem Punkt „Datenkontrolle“ die Funktion „Importieren“.

Beim Anlegen eines neuen Importauftrags muss ein Name vergeben und die Option „Daten hochladen“ ausgewählt werden.

Danach kann eine oder mehrere PST-Dateien hochgeladen werden. Dies geschieht mit dem Tool Azure AzCopy. Der Zielpfad kann über Punkt 2 (SAS-URL) herausgefunden werden. Der Befehl dafür sieht folgendermaßen aus:

AzCopy /Source:Z:\Import\PST /Dest:"https://<SAS-URL>" /Y

Durch diesen Befehl werden alle Dateien im Verzeichnis Z:\Import\PST nach Azure hochgeladen. Möchte man nur eine Datei oder bestimmte Dateien hochladen, muss man zusätzliche Parameter definieren. Die Dokumentation zu den Befehlen findet man hier.

Nachdem die PST-Dateien hochgeladen sind, müssen diese noch einem Benutzerpostfach zugeordnet werden, in die diese importiert werden sollen. Das passiert über eine Zuordnungsdatei. Dabei handelt es sich um eine einfache CSV Datei, mit folgendem Aufbau:

Workload,FilePath,Name,Mailbox,IsArchive,TargetRootFolder,SPFileContainer,SPManifestContainer,SPSiteUrl
Exchange,,m.pst,,FALSE,/,,,

Mit dieser Konfiguration wird die PST-Datei m.pst in das Postfach mit der Adresse importiert. Es handelt sich nicht um ein Archiv-Postfach und der Import erfolgt auf oberster Ebene (Es ist natürlich auch möglich, den Import in einen entsprechenden Unterordner auszuführen).

Danach wird der Importauftrag auf mögliche Fehler analysiert und kann danach gestartet werden.

Dann heißt es warten, bis der Importauftrag vollständig verarbeitet wurde. Dann kann auch kontrolliert werden, ob evtl. Fehler beim Import aufgetreten sind.

11 Kommentare

  1. Hi Frank,

    hast Du herausgefunden wann Microsoft die .pst Datei nach dem Hochladen auf die SAS Freigabe löscht?
    Ein manuelles Löschen ist nicht möglich…

    Hast Du einen Tip?

    Gruß Florian

  2. Hallo,

    wichtig ist zu wissen, dass es diese Funktion im Office 365 Deutschland noch nicht gibt.

    Hier bleibt nur der Weg über Outlook.

    Gruß,
    Stefan

  3. Ich suche noch nach einem vernünftigen Weg für Public Folder.
    Der Import Service von MS unterstützt nur Mailboxen und keine Public Folder und manchmal braucht man diese halt doch.
    Über Outlook macht es keinen Spaß 50 GB große Public Folder hochzuladen, ohne Log und Fehler, falls es abbricht.

  4. Hallo Frank,

    ich bekomme die Fehlermeldung, dass die pst Dateien nicht in dem Speicherkonto gefunden wurden.
    Ich sehe sie aber mit dem Storage Explorer.

    Hast Du dazu eine Idee?

    VG

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